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CitizenArchives

Entwicklung eines Citizen-Science- und Semantic-Web-basierten Verfahrens zur Digitalisierung und Erschließung der Bestände kleiner Archive

Projektleitung im IRS: Dr. Rita Gudermann

Projektteam: Paul Perschke, Simone Lang

Verbundpartner: Leibniz-Institut für Raumbezogene Sozialforschung | Programmfabrik GmbH Berlin (Koordination)

Förderorganisation: Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK)

Laufzeit: 12/2021 - 11/2023

Unter dem Motto ,,Kulturgut zugänglich machen, Wissen und Engagement nutzen!’’ war es das Ziel des Projektes, ein Verfahren zur einfachen Erschließung und Veröffentlichung von Beständen kleinerer, spezialisierter Archive zu entwickeln. Denn für eine möglichst umfassende Erschließung fehlen zumeist die finanziellen und personellen Ressourcen, was es fast unmöglich macht, Bestände durchsuch- und findbar zu machen. So bleiben historische Schätze zwangsläufig ungehoben und unzugänglich für Bildung, Forschung und Öffentlichkeit. Mit dieser Problematik stehen die Sammlungen des IRS exemplarisch für zahllose Archive, unabhängig vom Thema oder Sammlungsschwerpunkt.

Kommentare von Bürger*innen in der Bilddatenbank easydb, Screenshot; Foto: Werner Rietdorf

Mockup: Nutzeroberfläche, Foto von Werner Rietdorf

Bei der Entwicklung von Prozessen und eines Produktes zur Beteiligung von Bürger*innen an der Erschließung kooperierten die Sammlungen mit Programmfabrik GmbH. Das Software-Unternehmen ist Entwickler des Produkts easydb, eines Frameworks zum Erstellen von Metadaten- und Medien-Repository-Diensten im wissenschaftlichen Umfeld und bringt neben dem technischen Know-how langjährige Wissenschafts- und Kulturprojekterfahrung mit. Zu den Kunden gehören namhafte Archive sowie Forschungs- und Bildungseinrichtungen im gesamten deutschsprachigen Raum. Auch die Wissenschaftlichen Sammlungen des IRS nutzen easydb (fortan unter dem Namen fylr) als Bilddatenbank-/Digital Asset Management-System und bieten damit gute technische Voraussetzungen für die Durchführung des zweijährigen Vorhabens.


Im Verlauf des Projektes wurden anhand der hervorragend geeigneten Bestände der Sammlungen und mit der Hilfe vieler Pilotnutzer*innen und Freiwilliger aus deren Netzwerken Prozesse und Verfahren, Mechanismen und Abläufe zur Dateneingabe auf vielen Ebenen umfangreich getestet und optimiert. Für die Entwicklung eines Plug-ins zur qualitativen Bewertung und Markierung der gewonnenen Inhalte mittels KI-gestützter Verfahren wurde schließlich ein freiberuflicher Entwickler hinzugezogen.

Im Ergebnis steht schließlich eine zentrale Wissens- und Kommunikationsplattform mit verschiedenen Plug-ins, die es jedem Archiv ermöglicht, seine Nutzer*innen an der Erschließungsarbeit zu beteiligten. Citizen-Science-Ansätze in Verbindung mit Technologien des Semantic Web und der Künstlichen Intelligenz helfen in Zukunft dabei, kostenlose Ressourcen wie Wissen, Zeit und Engagement von Freiwilligen für die Beschreibung und Verschlagwortung von Beständen zu nutzen und einen Qualitätsstandard der gewonnen Daten zu gewährleisten. Damit kann Sammlungsgut schon in der frühen Phase der Digitalisierung und Erschließung öffentlich zugänglich gemacht werden.


Analog zu den Projektpartnern wurden damit gemeinnützige und kommerzielle Interessen verbunden. Plattform und Plug-ins sollen künftig unbürokratisch Open Source zur Verfügung stehen.

Screenshot: Nutzeroberfläche in Zooniverse